URLAUB à la RÜGEN Oktober - November 2022

44 | Ostseebad Baabe Anzeigenspezial 150 m zum Strand Hotel & Restaurant • Ihr Zuhause im Urlaub • Restaurant mit Wintergarten • regionale Spezialitäten Strandstraße 37 · 18586 Ostseebad Baabe Tel. 038303/183 · Fax 038303/184910 www.strandpavillon-baabe.de · E-Mail: strandpavillon@gmx.de „Insel Rügen“ – wer diese Worte vernimmt, mag wohl immer an die Schönheit dieses Insellandes mit seiner abwechslungsreichen Natur, seinen landschaftlichen Besonder- heiten, dem Wechsel von Berg und Tal, von Wald und Flur, den herbschroffen Küsten sowie Seen in Wäldern denken. Und in dieser Landschaft finden sich Blumen und Kräuter, die teilweise längst vergessen schienen. Ein Mann allerdings hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Kräuter und Blumen wieder ins Bewusstsein der Menschen zu bringen. Es handelt sich um René Geyer, den auch als „Kräuter-Geyer“ bekannten Erlebnis- und Naturführer. René Geyer verfasst für das Urlaubermagazin à la Rügen pro Ausgabe eine Kolumne über eine Kräuter- oder Blumenpflanze. Seit 2004 können Gäste sowie Einheimische bei seinen archäologischen Führungen zu den Hünen- und Hügelgräbern bei Lancken-Granitz sowie bei den nunmehr legendären Kräuter- führungen in den „Zickerschen Bergen“ die Natur aktiv erleben. Wandern Sie mit dem „Kräuter-Geyer“ im Biosphären- reservat Südost-Rügen und lassen Sie sich mit allerhand Wissenswertem die natürlichen Schönheiten dieser Inselregion erklären. Die in dieser Kolumne angegebenen medizinischen Verwendungen sollten nicht als ärztliche Anweisungen verstanden werden, denn vor dem Verwenden von Heilkräutern sollte immer der Arzt und/ oder Fachmediziner gefragt werden. René Geyer gibt nur altbekanntes und überliefertes Wissen gerne an Sie weiter. Engelsüß Kräuterserie von René Geyer Was für ein schöner Name für eine Pflanze, die zu den Farngewächsen gehört. Diese Pflanze wird auch Gewöhnlicher Tüpfelfarn genannt. Der Volksmund gab Namen wie Süßfarn, Bauernfarn oder auch sehr interessant den Namen Steinlakritze. Dieser Farn ist ein immergrüner Farn, der völlig anspruchslos ist. Er wächst auf feuchten wie auf trockenen Böden, die kalkarm sind und selbst beschattet sein können. Der wissenschaftliche Name lautet Polypodium vulgare. Von dieser Pflanze werden nur die Wurzeln in der Volksheilkunde genutzt. Zu den Inhaltsstoffen ge- hören Bitterstoffe, ein Glykosid, Zucker, Harze und das Osladin. Die Eigenschaften der Inhaltsstoffe vom Engelsüß sind galle- und leberwirksam sowie husten- stillend und stuhlfördernd. Der Wurzelstock schmeckt süßlich und wurde sogar in früheren Zeiten als Schnuller-Ersatz für Babys ge- nommen. Der Wirkstoff Osladin ist für die Süßkraft in der Wurzel verantwortlich. Diese hat einen der höchsten Süßwerte überhaupt und wird deshalb immer mit dem Süßholz verglichen. Eine industrielle Verarbeitung kam wegen der Giftigkeit allerdings nie in Frage. Der Wurzelstock wurde ständig im Herbst gegraben und geerntet. Engelsüß ist dennoch ein appetitanregendes Mittel. Es reinigt das Blut und kann Bestandteil von Gallen- und Lebertees sein. Übrigens schätzt man in der Volksheilkunde die ab- führende Wirkung des Tess bei Darmparasiten. Die getrocknete Wurzel kann man pulverisieren und gibt sie messerspitzeweise in Marmelade oder Honig oder sie wird als Tee getrunken. Dieser hilft dann bei chronischem Husten, Heiserkeit mit Fieber, aber auch bei Rheuma, Gicht oder Lebererkrankungen. Auch Hildegard von Bingen kannte Engelsüß und schrieb darüber: „Wenn Mensch viel krank ist und in den Eingeweiden Schmerzen hat, der koche Wein

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