URLAUB à la RÜGEN August - September 2024
70 | Wanderbares Rügen Anzeigenspezial Guter Heinrich Kräuterserie von René Geyer Ein toller Name, für ein fast vergessenes Wildgemü- se und ein richtig gutes Wildkraut, das zu den Gän- sefußgewächsen gehört. Die Pflanze ist mehrjährig und wird 30 - 80 cm hoch. Der Stängel ist, genauso wie die dreieckig-spießförmigen Blätter die an den einen Gänsefuß erinnern, etwas klebrig und leicht mehlig bestäubt. Der Blattrand ist ganzrandig und am Rande immer etwas eingewellt und trübgrün, wie die ganze Pflanze. Die etwas unscheinbaren grünlichgelben Blüten sind zwittrig und stehen in endständigen Ähren an den Haupt- und Seiten- zweigen der Pflanze. Die Pflanze hat einen wohl- riechenden und angenehmen Geruch und ihr Ge- schmack ist sehr würzig. Damit unterscheidet sich der Gute Heinrich von anderen, ähnlich aussehen- den Gänsefußgewächsen, die eher unangenehm riechen, wie z. B. der stinkende Gänsefuß. Den Guten Heinrich findet man eher auf nährstoffrei- chen Böden, auf Kompost und immer in der Nähe von menschlichen Siedlungen. Er sucht regelrecht die menschliche Nähe. Im Volksglauben war die Pflanze auch immer in der Nähe der Zwerge und Hausgeister, die ja in der Vorstellung der Menschen Füße hatten, wie der Gute Heinrich. Die Pflanze ist wohlschmeckend und so zu verwen- den wie der Spinat, der ein Nachfahre dieser Pflan- ze ist. Die Triebspitzen erscheinen am Anfang wie die jungen Blätter leicht rötlich und sind dann am köstlichsten. Wenn die Pflanze blüht ist der Gute Heinrich zwar schon ziemlich herb im Geschmack, aber durchaus noch nutzbar. Die Pflanze blüht von Juni bis in den Oktober hinein, aber gesammelt wird von April bis Ende September. Inhaltstoffe sind außer Vitaminen, Saponine, Proteine und Mi- neralstoffe. Sie machen diese Pflanze so wertvoll. Roh oder gekocht sind die Blätter sehr reich an Vit- aminen und liefern durch ihren hohen Eisengehalt viel Gutes für unsere Gesundheit. Die etwa stiftdi- cken Sprosse können sogar wie Spargel zubereitet werden und die Blütenähren dünstet man in Butter zu schmackhaftem Gemüse. In der Volksheilkunde wurden die Blätter als Umschläge bei Verletzungen der Haut aufgelegt. Die Pflanze wirkt leicht abfüh- rend und blutreinigend. Guter Heinrich wird immer nur frisch verwendet. Getrocknet verliert er seine wertvollen Inhaltsstoffe. Aus der Wurzel soll früher sogar ein Hustenmittel für Schafe bereitet worden sein. Der Gute Heinrich, dieses alte Wild-Gemüse, ist inzwischen aber wieder aus der Vergessenheit getreten, denn viele Biohersteller haben dieses alte Gemüse wiederentdeckt. Unsere Vorfahren hatten den Guten Heinrich immer zum „Fressen“ gern! Und vielleicht merken auch die guten Hauszwerge und Hausgeister, dass wir sie wieder mehr beach- ten, denn sie gehören wie alte Gemüsepflanzen zu unserer Mitwelt. Ihr „Kräu tergeyer“ Tel. 0173 / 98 98 031 www.naturgeyer.de Die Insel beheimatet unzählige wohlschme- ckende und gesunde Pflänzchen und Kräuter. Im Rügener Onlinemagazin www.inselzeitung.de haben wir für Sie unzählige Rügen-Kräuter „gesammelt“. Viel Spaß beim digitalen Kräuterspaziergang. Die in dieser Kolumne angegebenen medizinischen Verwendungen sollten nicht als ärztliche Anweisungen verstanden werden, denn vor dem Verwenden von Heilkräutern sollte immer der Arzt und/ oder Fachmediziner gefragt werden. René Geyer gibt nur altbekanntes und überliefertes Wissen gerne an Sie weiter. „Insel Rügen“ – wer diese Worte vernimmt, mag wohl immer an die Schönheit dieses Insellandes mit seiner abwechslungsreichen Natur, seinen landschaftlichen Besonderheiten, dem Wechsel von Berg und Tal, von Wald und Flur, den herb-schroffen Küsten sowie Seen in Wäldern denken. Und in dieser Landschaft finden sich Blumen und Kräuter, die teilweise längst vergessen schienen. Ein Mann allerdings hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Kräuter und Blumen wieder ins Bewusstsein der Menschen zu bringen. Es handelt sich um René Geyer, den auch als „Kräuter-Geyer“ bekannten Erlebnis- und Naturführer. René Geyer verfasst für das Urlau- bermagazin à la Rügen pro Ausgabe eine Ko- lumne über eine Kräuter- oder Blumenpflanze. Seit 2004 können Gäste sowie Einheimische bei seinen archäologischen Führungen zu den Hünen- und Hügelgräbern bei Lancken- Granitz sowie bei seinen nunmehr legendären Kräuterführungen in den „Zickerschen Bergen“ die Natur aktiv erleben. Wandern Sie mit dem „Kräuter-Geyer“ im Biosphärenreservat Südost-Rügen und lassen Sie sich mit allerhand Wissenswertem die natürlichen Schönheiten dieser Inselregion erklären. Die Termine für die Wanderungen mit René Geyer finden Sie in diesem Magazin im Veranstaltungs- kalender sowie in der kostenlosen Rügen-App und im Rügener Onlinemagazi n www.inselzeitung.de . Die Kornblume © René Geyer NATUR ENTDECKEN
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy NjM0Nzk=