URLAUB à la RÜGEN April - Mai 2023

32 | Ostseebad Binz & die Granitz Anzeigenspezial © FotoArt Mirko Boy / www.ruegenfotos.de täglich öffentliche Rundgänge Führungen mit dem Fahrrad temporäre Ausstellungen Bildungsangebote Lesecafé Öffnungszeiten: Feb.: 10 - 17 Uhr März - Okt.: 10 - 18 Uhr Nov. & Jan.: 10 - 16 Uhr letzter Einlass eine Stunde vor Schließung Dauerausstellungen zur Geschichte des in der NS-Zeit erbauten „KdF-Seebades“ in Prora und seine Entwicklung bis heute „MACHTUrlaub“ „Von Prora hinter die Fronten – Vergessene Opfer deutscher Polizeibataillone“ „Baustelle Prora. Die Pläne“ Unsere Sonderausstellungen finden Sie unter www.prora.eu oder in diesem Magazin ab S. 110. Dokumentationszentrum Prora e.V. Dritte Straße 4, im Zentrum der Anlage, 18609 Prora Telefon: 038393/13991 · www.prora.eu MACHT Urlaub Ausstellungen zur NS- und DDR-Geschichte Proras Historische Geländerundgänge, mehrstündige Wanderungen und Erkundungstouren mit dem Fahrrad Filmvorführungen und Buchverkauf Bildungsangebote für Jugendliche und Erwachsene Staatlich anerkannte Einrichtung der Weiterbildung Fünfte Str. 6 bei der Jugendherberge 18609 Prora Nord Tel.: 038393-127921 Mobil: 01520-8553184 Bushaltestelle (Prora Jugendherberge) oder DB-Bahnhof Prora PRORA-ZENTRUM www.prora-zentrum.de Mai - Okt.: tgl. 10 - 18 Uhr Nov.-Apr.: Mo - Fr 10 - 16 Uhr Prora, der Koloss von Rügen zwischen Neu Mukran und dem Ostseebad Binz, erfindet sich gerade neu. Aus dem einst unvollendeten Nazi-Seebad, das spä- ter zu einem der größten NVA-Standorte der DDR wurde, entsteht zurzeit eine luxuriöse Anlage mit Eigentumswohnungen und Ferienappartements. Die Jugendherberge Prora und verschiedene Hotels er- gänzen die Übernachtungsmöglichkeiten. Die meis- ten Bewohner sind schon eingezogen, mit einem der schönsten Badestrände Rügens direkt vor der Haustür. Prora belebt sich, die Kombination aus Ge- schichte und Moderne hat ihren ganz eigenen Reiz. Insgesamt fünf solcher KdF-Seebäder waren entlang der Küste zwischen Timmendorfer Strand und Ostpreußen geplant. Prora ist der „Prototyp“. Auf 4,5 km präsentiert sich Prora dem Besucher mit seinem abwechslungsreichen Angebot und seiner ein- zigartigen Architektur. Ob zu Fuß, per Fahrrad, bei einer Segway-Tour oder gemütlich mit dem Natur- erbe-Prora-Express, von den sanierten Bauten im Süden bis zu den nördlichen Ruinen ist hier für je- den was dabei. Geschäfte sowie verschiedene Cafés und Bistros entlang der Anlage laden zwischendurch immer wieder zum Verweilen und Kaufen ein. Auch beim Promenieren von Binz aus, mit Blick aufs Meer, erreicht man inzwischen bequem den ersten Ab- schnitt des Komplexes. Wer lieber das große Ganze im Blick haben möchte, dem liegt Prora vom 40 m hohen Baumwipfelpfad des Naturerbe Zentrums aus zu Füßen (s. S. 88). Hoch hinaus in die Baumkronen geht es auch im Kletterwald Binz/Prora. Wem der Sinn eher nach sportlicher Herausforderung steht, ist hier genau richtig. Versteckte Caches see- und landseitig der Anlage machen zudem Lust auf eine Schnitzel- jagd per GPS. Große und kleine Tüftler können in der Galileo Wissenswelt (s.S. 3) ihr Geschick testen. Technikfreunde und Oldtimerliebhaber kommen im Oldtimer Museum ins Schwärmen. Wer mehr zur wechselvollen Geschichte Proras erfahren will, der wird in den Ausstellungen des PRORA-ZENTRUMs, und des Dokumentationszentrums (siehe unten auf der Seite) fündig. Geführte Geländerundgänge, Film- vorführungen und wechselnde Sonderausstellungen runden das Angebot ab. Bis heute ist Prora eines der monumentalsten Zeugnisse unserer Zeit. Auf knapp 4,5 km Länge ballen sich über 8 Jahrzehnte abwechs- lungsreicher Bau- und Nutzungsgeschichte, zwei po- litische Systeme haben hier ihre Spuren hinterlassen. Doch fangen wir am Anfang an: In der NS-Zeit soll Prora ein großes Seebad für 20.000 Urlauber werden. Damals heißt die Anlage noch „Kraft-durch-Freude- Seebad Rügen“, der Name „Prora“ hat sich erst später etabliert, als aus den unfertigen KdF-Bauten einer der größten Militärstandorte der DDR wird. Der Entwurf für das Seebad stammt vornehmlich vom Architekten Cle- mens Klotz. Acht Bettenhäuser – die heutigen Blöcke – sind in erster Reihe am Strand vorgesehen, dazwischen ein zentraler Festplatz mit Kaianlage. Der 5 km lange Komplex soll dem deutschen Arbeiter zu günstigen Preisen die „wahre Erholung“ verschaffen und ihn „nervenstark“ für den kommenden Krieg machen. Der Startschuss fällt am 02. Mai 1936 mit der Grund- steinlegung, der Grundstein ist allerdings bis heute verschollen. Nach den Feierlichkeiten wird die Bau- stelle eingerichtet, auch die Bahnstrecke Lietzow- Binz mit Haltestellen in Prora stammt aus dieser Zeit. Ab 1938 nehmen die Bauten dann nach und nach Gestalt an, das Seebad wird zu einer der Großbau- stellen im Dritten Reich. Die Propaganda läuft auf Hochtouren. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges tritt auch auf Rügen zügig der Baustopp ein. Mensch und Material werden für den Krieg gebraucht, die Roh- bauten sollen nach dem versprochenen „Endsieg“ fertiggestellt werden. Zum Teil schon fertige Ange- stelltensiedlungen werden zu Ausbildungsquartie- ren, das Areal für „kriegswichtige Zwecke“ genutzt. EIN TAG IN PRORA STRAND UND MEE(H)R scannen und mehr lesen

RkJQdWJsaXNoZXIy NjM0Nzk=